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# Der Graf kehrt heim vom Festturnei, | # Der Graf kehrt heim vom Festturnei, | ||
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# "Holla, woher des Wegs? Sag' an! | # "Holla, woher des Wegs? Sag' an! | ||
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# "Ich wandle, daß der Leib gedeih', | # "Ich wandle, daß der Leib gedeih', | ||
# "Ein Wohnhaus such' ich mir nebenbei." | # "Ein Wohnhaus such' ich mir nebenbei." | ||
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# "Ein Wohnhaus? Nun, sprich g'rad heraus, | # "Ein Wohnhaus? Nun, sprich g'rad heraus, | ||
#"Was ist gescheh'n bei uns zu Haus?" - | #"Was ist gescheh'n bei uns zu Haus?" - | ||
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# "Nichts sonderlich's! Nur todeswund | # "Nichts sonderlich's! Nur todeswund | ||
# "Liegt euer kleiner weißer Hund." | # "Liegt euer kleiner weißer Hund." | ||
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# "Mein treues Hündchen todeswund! | # "Mein treues Hündchen todeswund! | ||
# "Sprich, wie begab sich's mit dem Hund?" - | # "Sprich, wie begab sich's mit dem Hund?" - | ||
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# "Im Schreck eu'r Leibroß auf ihn sprang, | # "Im Schreck eu'r Leibroß auf ihn sprang, | ||
# "Drauf lief's in den Strom, der es verschlang." - | # "Drauf lief's in den Strom, der es verschlang." - | ||
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# "Mein schönes Roß, des Stalles Zier! | # "Mein schönes Roß, des Stalles Zier! | ||
# Wovon erschrak das armen Tier?" - | # Wovon erschrak das armen Tier?" - | ||
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# "Besinn' ich mich recht, erschrak's davon, | # "Besinn' ich mich recht, erschrak's davon, | ||
# "Als von dem Fenster stürzt' eu'r Sohn." - | # "Als von dem Fenster stürzt' eu'r Sohn." - | ||
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# "Mein Sohn! Doch blieb er unverletzt? | # "Mein Sohn! Doch blieb er unverletzt? | ||
# "Wohl pflegt mein süßes Weib ihn jetzt?" - | # "Wohl pflegt mein süßes Weib ihn jetzt?" - | ||
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# "Die Gräfin rührte stracks der Schlag, | # "Die Gräfin rührte stracks der Schlag, | ||
# "Als vor ihr des Herrleins Leichnam lag." - | # "Als vor ihr des Herrleins Leichnam lag." - | ||
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# "Warum bei solchem Jammer und Graus, | # "Warum bei solchem Jammer und Graus, | ||
# "Du Schlingel, hütest du nicht das Haus?" - | # "Du Schlingel, hütest du nicht das Haus?" - | ||
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# "Das Haus? Ei, welches meint ihr wohl? | # "Das Haus? Ei, welches meint ihr wohl? | ||
# "Das eure liegt in Asch' und Kohl'. | # "Das eure liegt in Asch' und Kohl'. | ||
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# "Die Leichenfrau schlief ein an der Bahr' | # "Die Leichenfrau schlief ein an der Bahr' | ||
# "Und Feuer fing ihr Kleid und Haar. | # "Und Feuer fing ihr Kleid und Haar. | ||
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# "Und Schloß und Stall verlodert' im Wind! | # "Und Schloß und Stall verlodert' im Wind! | ||
# "Dazu das ganze Hausgesind! | # "Dazu das ganze Hausgesind! | ||
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# "Nur mich hat das Schicksal aufgespart, | # "Nur mich hat das Schicksal aufgespart, | ||
# "Euch's vorzubringen auf gute Art." | # "Euch's vorzubringen auf gute Art." | ||
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− | + | ''von Anastasius Grün'' |
Aktuelle Version vom 18. September 2022, 08:47 Uhr
- Der Graf kehrt heim vom Festturnei,
- Da wallt an ihm sein Knecht vorbei.
-
- "Holla, woher des Wegs? Sag' an!
- Wohin, mein Knecht, geht deine Bahn?"
-
- "Ich wandle, daß der Leib gedeih',
- "Ein Wohnhaus such' ich mir nebenbei."
-
- "Ein Wohnhaus? Nun, sprich g'rad heraus,
- "Was ist gescheh'n bei uns zu Haus?" -
-
- "Nichts sonderlich's! Nur todeswund
- "Liegt euer kleiner weißer Hund."
-
- "Mein treues Hündchen todeswund!
- "Sprich, wie begab sich's mit dem Hund?" -
-
- "Im Schreck eu'r Leibroß auf ihn sprang,
- "Drauf lief's in den Strom, der es verschlang." -
-
- "Mein schönes Roß, des Stalles Zier!
- Wovon erschrak das armen Tier?" -
-
- "Besinn' ich mich recht, erschrak's davon,
- "Als von dem Fenster stürzt' eu'r Sohn." -
-
- "Mein Sohn! Doch blieb er unverletzt?
- "Wohl pflegt mein süßes Weib ihn jetzt?" -
-
- "Die Gräfin rührte stracks der Schlag,
- "Als vor ihr des Herrleins Leichnam lag." -
-
- "Warum bei solchem Jammer und Graus,
- "Du Schlingel, hütest du nicht das Haus?" -
-
- "Das Haus? Ei, welches meint ihr wohl?
- "Das eure liegt in Asch' und Kohl'.
-
- "Die Leichenfrau schlief ein an der Bahr'
- "Und Feuer fing ihr Kleid und Haar.
-
- "Und Schloß und Stall verlodert' im Wind!
- "Dazu das ganze Hausgesind!
-
- "Nur mich hat das Schicksal aufgespart,
- "Euch's vorzubringen auf gute Art."
von Anastasius Grün