Zu Siebzig da zogen wir lippischen Schützen

1. Zu Siebzig da zogen wir lippischen Schützen
2. Nach Frankreich hinein um das Vaterland zu schützen

   
   

   Refrain:

   Zum Truderidera,

   Und zum Truderidera,

   Und zum Truderidara,

   Und die Lipper die sein da.

   
   

3. Sie zogen wohl aus mit dat schwere Geschütze,
4. Jungedi, wie dat hagelt, wie dat wettert, wie dat blitzet

   
   

5. Und als sie wohl kamen an dat lütge, lütge Horn,
6. Da hatten sie schon ihre Fahne verlohrn.

   
   

7. Doch zogen sie lustig und guter Dinge,
8. Von Lage nach Detmold und von Detmold nach Lippspringe.

   
   

9. Mensch hat denn keiner den Fähnrich gesehen,
10. Man weiß ja gar nicht wo der Wind her tut weh'n.

    
    

11. Und als sie dann kamen durch das schöne Städtchen Schlangen,
12. War Hillgenschröders Fritze schon'n Schuß los gegangen.

    
    

13. (Mensch Fritze, wie konnze bloß?
14. Och, is mich einfach los gegangen!)

    
    

15. Und als sie dann kamen an dat heilige Paderborn,
16. Bekiegen sie de Nonnen, von hingen und von vorn.

    
    

17. Un as dann dör Diälbrügge toch dann de Meute,
18. Do han de eisten Kerls all Blosen anne Foite.

    
    

19. Und als sie dann stapften durch Ostenland,
20. Da fielen vor Schreck die Fliegen von der Wand.

    
    

21. Und als sie dann kamen nach Sudhagen hinein,
22. Da kehrten sie erstmal bei Blienerts ein.*)

    
    

23. (Kann natürlich auch Ewers gewesen sein,
24. das wußten sie hinterher nicht mehr so genau.)

    
    

25. Und als sie dann kamen nach Gützel (Gütersloh) hinein,
26. Da dachten sie schon die Dalke wär' der Rhein

    
    

27. Und als sie dann kamen durch die qualmige Stadt Essen,
28. Da ham se ihren mitgebrachten Pickert aufgegessen.

    
    

29. Und als sie wohl kamen an den freien deutschen Rhein,
30. Da täten die rheinischen Mädchens sich freun.

    
    

31. Sie meinten, dat wären die Steiermärker Schützen
32. Von wegen ihre roten Striemen annen Büxen.

    
    

33. Und als sie marschierten durch da Koblenzer Tor,
34. Das sagten sich die Leute ganz leise in das Ohr:

    
    

35. Die Franzosen die schießen so ins Blaue hinein,
36. Die bedenken wohl gar nicht, daß da Leute könnten sein.

    
    

37. In unserer Festung da war es ja doch ganz schön,
38. Da konnte man den Feind durch diese Gucklöcher sehn.

    
    

39. Und schlich sich mal so ein Feind herein,
40. Denn konnte man noch laut im Hilfe schrein.

    
    

41. Und bei der Leipziger Völkerschlacht,
42. Da hätten wir beinah ein' Gefangenen gemacht.

    
    

43. Wer schleicht denn da im Busch herum?
44. Das ist doch wohl nicht der Napoleum?

    
    

45. (wie schreibt man denn "nusavong,
46. vusaweh, un isser weg?" Ich kann nämlich kein französisch.)

    
    

47. Und als sie wohl kamen in das Frankreich hinein,
48. Da tat der Krieg schon zu Ende sein.

    
    

49. Und als sie wieder kamen in das liebe Vaterland
50. Da reichten sich die Leute vor Freude gleich die Hand.

    
    

51. Da kippten se sich erstmal gewaltig einen rein,
52. Und gründeten 'nen Kieger-Gedenkverein.